Staatskanzler Fürst Kaunitz und die k.k. Akademie der bildenden Künste in Wien
Sektionschef a.D. Mag. phil. et Dr. jur. Kurt Haslinger Vortrag der Österreichischen Goethe - Gesellschaft gemeinsam mit dem Kupferstichkabinett
Aufklärung und Säkularisierung sind die Ausgangspunkte für die Neuorientierung der Kunst in Österreich im 18. Jhdt. Eine maßgebende Rolle dabei spielte der Staatskanzler Kaiserin Maria Theresias und Protektor der Akademie Wenzel Anton Fürst Kaunitz (1711- 1794). Selbst ein überzeugter Anhänger der neuen geistesgeschichtlichen Strömung, stellte der Klassizismus ein umfassendes gesellschaftliches und kulturelles Programm dar, der sich an den europäischen Kunsttheorien vor allem aber an den Forderungen Winckelmanns orientierte. In seiner über 20 Jahre währenden Tätigkeit an der Akademie war Kaunitz für die Reorganisation der Akademie und die Zusammenführung der einzelnen Akademien wie der Maler- Bildhauer und Baukunst-, der Kupferstecher-, Graveur- und Possierakademie und der Manufakturzeichenschule unter dem neuen Namen "K.K. Akademie der vereinigten bildenden Künste" verantwortlich. Durch die Einführung der Romstipendien und die Berufung neuer Lehrer wurde die Wiener Akademie eine der führenden Kunstschulen Europas.