Carlo Naya – Venedig in frühen Photographien
Carlo Naya (Tronzano Vercellese bei Turin 1816 – 1882 Venedig) war einer der herausragenden Reproduktions-, Reise- und Architekturphotographen des 19. Jahrhunderts.
Nayas Aufnahmen der Stadt Venedig mit ihren Palästen, Plätzen und Sehenswürdigkeiten prägten jahrzehntelang das Bild der Stadt. 1857 eröffnete Naya in Venedig sein erstes Studio. Aufgrund der Beliebtheit seiner Venedig-Aufnahmen bei Reisenden konnte er weitere Geschäfte in der Stadt, darunter auch direkt am Markusplatz, eröffnen.
Das Kupferstichkabinett verwahrt zahlreiche Abzüge Nayas, neben Stadtansichten der Serenissima auch Reproduktionen von berühmten Kunstwerken. Diese Aufnahmen wurden bereits im 19. Jahrhundert von der Wiener Akademie erworben und dienten den Studierenden – so wie der Großteil der etwa 22 000 Abzüge umfassenden Photographie-Sammlung – als Anschauungsmaterial. Nayas Venedig-Photographien sind Meisterwerke der Architekturphotographie und belegen die hohe Qualität, auf die beim Ankauf an der Akademie geachtet wurde. Besonders pittoresk sind die kolorierten Venedig-Ansichten, die aufgrund der dick aufgetragenen Farbe teilweise nur noch schwer als Photographien zu erkennen sind.
Diese erste, ausschließlich der Photographie gewidmete Kabinettausstellung gewährt Einblicke in den dritten (neben der Zeichnung und Druckgraphik) großen, aber bislang kaum beleuchteten Sammlungsbereich.